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Das hätten zu Saisonbeginn wohl nur die wenigsten für möglich gehalten: Die erste Damenmannschaft des BHC Königsbrunn holt sich den Meisterwimpel und den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Der Clou an der Sache: Die Stammbesetzung besteht weitgehend aus der weiblichen Landesliga-B-Jugend, verstärkt mit vier „jungen Volljährigen“. Mit einem Altersdurchschnitt von knapp über 18 stellte der BHC die mit Abstand jüngste Damenmannschaft.
Obwohl mit Friedberg, Schwabmünchen und Haunstetten sehr namhafte Vereine den Aufstieg anvisiert hatten, sind es die Königsbrunnerinnen, die mit 15 Siegen aus 18 Partien den Titel mitnehmen. Eine Vorentscheidung ist hierfür bereits Ende Oktober gefallen, als die junge Truppe den Titelaspiranten aus Haunstetten mit 29:21 bezwang. Durch diesen deutlichen Heimerfolg war auch im Falle einer moderaten Niederlage im Rückspiel der Sieg im direkten Vergleich gesichert – eine Konstellation die genau so eintreten sollte.
Betrachtet man die Chronologie der Ereignisse, ist die Entwicklung der BHC-Mannschaft sehr bemerkenswert. Profitierte man über weite Strecken der Hinrunde noch vom Überraschungsmoment, zeigten sich die gegnerischen Teams in der Rückrunde gegen Königsbrunn besonders motiviert. Symptomatisch dafür sei der Ehrgeiz der Friedbergerinnen erwähnt, für die es in der zweiten Begegnung gegen den BHC tabellentechnisch quasi um nichts mehr ging, die aber über die komplette Spielzeit mit allen Mitteln versucht haben, den Sieg und somit den Aufstieg der BHC-Ladies zu verhindern. Erwähnenswert wird dies freilich erst, wenn man weiß, wie wenig Gegenwehr sie an den Tag legten, als sie gegen den Aufstiegskandidaten Haunstetten sang- und klanglos untergingen. Mit solchen Situationen können die Königsbrunner Spielerinnen allerdings umgehen. So wurde Friedberg denn auch mit 26:17 bezwungen und der Aufstieg gesichert. Besonders toll: Jede einzelne Feldspielerin konnte sich in die Torschützenliste eintragen.
Trainer Michael Bencec freut sich naturgemäß über den gelandeten Coup, der für ihn eine besondere Bedeutung hat: „Drei der älteren Mädels habe ich vor einigen Jahren in einem anderen Verein trainiert. Dass sie zu meinem jetzigen Team hinzugestoßen und beide Mannschaftsteile zu so einer tollen Einheit verschmolzen sind, ist für mich die größte Freude. Wir haben nicht nur in sportlicher, sondern auch in charakterlicher Hinsicht ein Meisterteam.“
Das Experiment Damenmannschaft sei aber nicht nur für Spielerinnen und Trainer von Anfang an ein Teamprojekt gewesen. Auch die Eltern sowie BHC-Vorstand Elke Müller – die nicht selten als Joker mit Kurzeinsätzen für Torerfolge sorgte – unterstützten das Projekt von Anfang an.