In der laufenden Saison hatten die Königsbrunner Damenmannschaft schon mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen, die aktuelle Krankheitswelle, Verletzungspech, Prüfungen und Fortbildungstermine sorgten am vergangenen Wochenende jedoch für eine Herausforderung der ganz besonderen Art: Neben dem bewährten Torhütergespann standen dem Trainer gerade mal fünf Feldspielerinnen zur Verfügung. 


Die Auswärtsfahrt zum souveränen Vizemeister VSC Donauwörth wäre zur unfreiwilligen Hommage an den Westernklassiker „Die glorreichen Sieben“ geworden, hätten nicht auch Jasmin Wolff und Elke Müller ihre Handballschuhe geschnürt, um der ersatzgeschwächten Truppe zu helfen. Die Hilfe wurde umso nötiger, als sich nach gerade mal drei Spielminuten auch noch Natalie Spiegel verletzt hatte. 

Lobenswerterweise ließen sich die BHC-Ladies von diesem Schock nicht aus dem Konzept bringen und hielten sich ausgesprochen diszipliniert an die vor Spielbeginn getätigten Vereinbarungen. So lagen die Brunnstätterinnen nahezu die gesamte erste Halbzeit in Führung. Beim Stand von 6:6 gelang den Gastgeberinnen zwar einmal der Ausgleich, nach einer Auszeit hatten die tapferen Königsbrunnerinnen aber die Führung bald wieder inne und gingen mit einem 2-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause.

Auch in der zweiten Spielhälfte spielte der BHC intelligenten Handball, jedoch ließen erwartungsgemäß die Kräfte nach. Beim Stand von 13:13 gelang Donauwörth zum zweiten Mal der Ausgleich. Einige Minuten früher als geplant nahm Trainer Bencec die Auszeit, um seinen Spielerinnen eine Verschnaufpause zu ermöglichen. Ähnlich wie in der ersten Spielhälfte gingen die Königsbrunnerinnen wieder in Führung und hielten diese sage und schreibe bis zur 55sten Minute. Dann aber mussten die wacker kämpfenden BHC-Ladies dem Umstand Tribut zollen, dass sie ohne Ersatzbank durchspielen mussten. Da hatten es die Gastgeberinnen mit drei zusätzlichen Feldspielerinnen deutlich besser und nutzten diesen personellen Vorteil auf der Zielgeraden, um doch noch einen 21:19 Heimsieg einzufahren.

Nach dem Schlusspfiff war den Brunnstätterinnen daher durchaus die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. In dem 1960er Western schaffen es die „die glorreichen Sieben“ das Mexikanerdorf gegen die räuberischen Banditen zu verteidigen, allerdings kommen vier der Helden bei der Gelegenheit ums Leben. Wie erfreulich, dass der Vergleich mit dem Hollywoodklassiker hinkt. Eine Parallele muss man den BHC-Mädels aber attestieren: Ihr Auftritt in Donauwörth verdient allemal das Prädikat „glorreich“.